Der Tropfen-Schliff ist ein modifizierter Brillantschliff, dessen Form an einen Tropfen oder auch an eine Träne erinnert. Im Laufe der Geschichte ist er zudem unter den Bezeichnungen Birnen(kern)schliff und Pendeloque-Schliff bekannt geworden. Der Begriff Pendeloque leitet sich dabei vom französischen Wort pendule ab und bedeutet übersetzt "Pendel". Es handelt sich bei dieser Schliffform um die einzigartige Kombination aus Brillantschliff und Navette-Schliff, der die Brillanz und das Design beider Schliffform wunderbar vereint.
Einige der bekanntesten und qualitativ hochwertigsten Edelsteine der Welt sind in der Tropfenform geschliffen. So zum Beispiel der "Grüne Dresden", der größte geschliffene, von Natur aus grüne Diament, der - gefasst in eine Brillant besetzte Hutagraffe - das Herzstück der sächsichen Kronjuwelen im Grünen Gewölbe bildet.
Die ersten Schliffe in Tropfenform sollen zum Ende des 15. Jahrhunderts hin von dem flämischen Diamantschleifer Lodewyk van Berken entwickelt worden sein. Er gilt als bedeutender Wegbereiter für die heute alltäglich gewordenene symmetrische Anordnung der Facetten auf einem Edelstein, in Zuge dessen er den Tropfen-Schliff entwickelt haben soll. Ein Vorzug dieses Schliffes liegt darin, dass der Tropfen - im Ring getragen - durch seine längliche Form den Fingern seiner Trägerin ein feines, schlankes Aussehen verleiht. Ein gewisser Nachteil besteht jedoch in der exponierten Spitze, die unbedingt durch eine Fassung geschützt werden sollte, da der Stein gerade an dieser Stelle äußerst stoßempfindlich ist.
Brosche mit gelbem Saphir im Tropfen-Schliff und Brillanten |